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Euer Vater ist, Tochter des Sarastro. Vielleicht hielt sie Euch
noch fr zu jung, um zu verstehen, da es zwischen einem
Mann und einer Frau, die sich einmal liebten, aus vielen
Grnden zu Unstimmigkeiten kommen kann.
Wie habt Ihr das herausgefunden? Ich kann nicht glauben,
da meine Mutter sich ausgerechnet Euch anvertraut haben
sollte, sagte Pamina und verzog dabei verchtlich den
Mund.
Htet Euch, Pamina, sagte Monostatos, und sein Gesicht
wurde noch starrer, ich mchte Euer Freund sein. Vielleicht
bin ich hier Euer einziger Freund. Ich werde Euer Geliebter,
Euer Gemahl sein. Doch ich lasse mich nicht verspotten. Die
Macht liegt hier in Sarastros Hnden. Wenn ich mich den
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Prfungen unterzogen habe, und alle Macht der Alten
Schlangen-Knige auf mich bergegangen ist, werde ich
hoch in seiner Gunst stehen. Es wre klug von Euch, Ihr wr-
det Euch meine Freundschaft nicht verscherzen.
Wenn mir keine andere Wahl bleibt, erwiderte Pamina mit
Verachtung in der Stimme, bin ich entschlossen, hier ohne
Freunde zu sein. Ehe ich Euch als Geliebten oder gar als Ge-
mahl nehme, werde ich das Keuschheitsgelbde ablegen
und bis ans Ende meiner Tage mit den Mondjungfrauen die
Heilige Antilope jagen.
Monostatos lachte, und es klang merkwrdig freudlos. Ihr
seid wirklich noch ein Kind, Pamina, sagte er, Ihr seid die
Thronerbin der Sternenknigin. Glaubt Ihr wirklich, sie wr-
de zulassen, da Ihr Euch auf diese Weise Euren Pflichten
entzieht? Die Gttliche Polaritt mu sich auch in ihrer Toch-
ter offenbaren, ehe Ihr Euer Erbe antreten knnt. Ich habe die
Absicht, da Ihr mir die Hand reicht, wenn man Euch ver-
mhlt.
Vermhlt mit dem Sohn der Schlange? rief Pamina, nie-
mals! Ich kann nicht glauben, da meine Mutter mich Euch
zur Frau geben wrde&
Das wagt Ihr zu sagen, obwohl Eure Schwestern, die
Kinder Eurer Mutter, von der Groen Schlange, meinem Vater,
gezeugt wurden? Kann die Tochter den Sohn zurckweisen,
wenn die Mutter den Vater whlte? Monostatos fahle Haut
wirkte jetzt fast rot vor Zorn.
Doch als es um die Erbin ihres Thrones ging, rief Pamina
wtend, & verget das nicht, Monostatos, nahm sie sich
nicht die Groe Schlange, euren Vater, sondern einen Prie-
sterknig von Atlas-Alamesios zum Gemahl& wenn es
wahr ist, was Ihr behauptet, und ich Sarastros Tochter bin!
Warum entschied sich meine Mutter nicht fr Euren Vater,
wenn sie ihn fr den richtigen Gemahl von so hoher Abkunft
hielt, um die Thronfolge der Sternenknigin zu sichern?
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Htet Euch, Pamina! Ich sage es noch einmal, htet Euch!
Jetzt frchtete sie sich wirklich vor ihm. Monostatos nherte
sich ihr mit geballten Fusten und glitzernden Augen. In sei-
nen schnellen Bewegungen lag etwas, das ihr pltzlich Angst
einjagte. Pamina wich an die Wand zurck und bedeckte den
Mund mit den Hnden.
Doch schon lste sich seine Spannung, und Monostatos l-
chelte, lie die Fuste sinken und sagte freundlich: Ihr seid
wirklich noch zu jung, Pamina. Wenn der Tag kommt, an
dem ich die Prfungen bestanden und mein Erbe angetreten
habe, dann, so wage ich zu behaupten, werdet Ihr bereit
sein, in mir Euren wahren Gefhrten zu sehen, und wenn
Sarastro uns vermhlt&
Niemals!
Wir werden sehen, erwiderte Monostatos und lachte leise.
Als Vorgeschmack auf diesen Tag gebt Eurem knftigen Ge-
mahl den ersten Ku, Pamina.
Mit ein paar raschen Schritten war er bei ihr. Pamina prete
sich gegen die Wand und streckte in stummer Abwehr die
Hnde aus. Lachend umfate Monostatos sie mit seiner Lin-
ken und zog Pamina grob an sich. Mit der Rechten drckte er
ihren Kopf hoch und prete seine glhenden Lippen auf ih-
ren Mund. Voller Abscheu wandte Pamina heftig den Kopf
zur Seite. Sein Atem war nicht unangenehm  aber
trotzdem.
Wie knnt Ihr es wagen? Schlange& Halbling!
Das Blut wich aus seinem Gesicht. Monostatos warf den
Kopf zurck und sagte sehr leise und ruhig  und sein Ton
versetzte Pamina in greren Schrecken als die gewaltttige
Berhrung: Eines Tages werdet Ihr diese Worte bereuen, Pa-
mina. Monostatos drehte sich um und verlie mit groen
Schritten das Gemach.
Allein gelassen sank Pamina verngstigt in einen Sessel, be-
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deckte das Gesicht mit den Hnden und schluchzte. Wre sie
doch im sicheren Palast ihrer Mutter! Dort htte so etwas nie
geschehen knnen! Dort kannte jemand wie Monostatos sei-
nen Platz, und die Halblinge waren nicht so anmaend!
Ihre Mutter, weise und allmchtig, konnte sich nach Belieben
Mnner zu ihrem Vergngen suchen. Sie handelte immer
richtig. Pamina wute, da zumindest Disa, vermutlich aber
auch ihre anderen Schwestern, Halblinge als Liebhaber hat-
ten. Die Sternenknigin billigte das nicht unbedingt, erhob
aber auch keinen Einspruch, doch hatte sie Pamina unmi-
verstndlich gewarnt, es ihren Schwestern gleichzutun und
ihr versprochen, wenn die Zeit gekommen sei, werde sie
einen ebenbrtigen Gemahl bekommen.
Ihre Mutter wrde sie nie mit Monostatos vermhlen. Aber
hier, in Sarastros Reich, wo sie nichts und niemandem trauen
konnte, wre eine solche Ehe genau das, was Sarastros ver-
derbte Priesterschaft fr wnschenswert halten knnte.
Aber Sarastro war ihr Vater& zumindest hatte Monostatos
es behauptet. Wrde er wagen, ihr eine Lge aufzutischen,
die sie durch eine einzige Frage aufdecken konnte?
Pamina wute kaum etwas ber dieses Reich, doch sie hatte
gehrt, da bei den Priesterknigen von Atlas-Alamesios [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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