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trade: tauschen
Trader: illegales Szenemitglied, das sich auf das Tauschen und Verkaufen von Raubkopien spezialisiert hat.
Trainer: von Crackern in Computerspiele eingebautes Unterprogramm, das verhindern soll, daß der Spieler ver-
liert. Üblich sind Einstellungen wie unendliche Lebensanzahl, Energie und Munition oder die freie Wahl des Le-
vels.
trojanisches Pferd: Softwareprogramm, das sich im System versteckt hält und Daten, wie zum Beispiel Paßwör-
ter speichert und an den Hacker weitergibt.
TRSI: legendäre und mächtigste Gruppe der Szene. 1985 von kanadischen Szeneanhängern gegründet, trug sie
ursprünglich den Namen 'Red Sector'. Später kam sie in Kontakt mit einer deutschen Gruppe und dehnte sich
auch nach Europa aus. Den absoluten Durchbruch in der Szene hatte die Gruppe mit der Entwicklung einer ein-
zigartigen »Demo namens 'Red Sector's Megademo'. Später kamen Programme wie 'Demomaker' und 'Multime-
dia Maker' auf den Markt, die von der Firma Data Becker vertrieben wurden. Red Sector fusionierte dann mit
einer illegalen Szenegruppe namens 'Tristar' und ist seitdem unter dem Namen "Tristar and Red Sector Incorpo-
rated' (TRSI) in der Szene bekannt. Diese Vereinigung ist die bis heute am längsten währende Fusion in der Ge-
schichte der Szene. TRSI hat mittlerweile Führungskäfte, Mitglieder, Quartiere, Computerläden, sowie Firmen
und Musikfirmen wie 'TRSI Recordz', in allen Bereichen in Sachen Computer, in Europa, USA und Japan. Der
Hauptsitz von TRSI ist Wien. Zu erreichen ist TRSI in Deutschland unter der InternetAdresse:
http://www.TRSI.de
Tune: Musikstück.
Upload: Senden elektronischer Daten.
VMB: Abkürzung für 'Voicemailbox'. Akustische Mailbox, die mit den Tasten eines Telefons bedient werden
kann.
WaReZ: Bezeichnung für Raubkopien.
WHQ: » HQ
ZyX: Abkürzung für 'ZyXEL'. Das in der Szene, aus Gründen der Stabilität am weitesten verbreiteste Modem des
Fabrikats ZyXEL.
/X: die beiden Zeichen '/' und 'X' stehen für das Wort 'Ami-Express'. Zusammen bilden Sie ein Zeichen, das ein
'A' und ein 'X' darstellen soll. Ami-Express ist wie auch das Programm 'Fame' ein gängiges Mailboxprogramm,
das aufgrund seiner schwierigen und komplexen Benutzeroberfläche nur von der Szene genutzt wird. Ami-
ExpressSysteme werden von der Szene » Boards genannt.
0-Day-Warez: gecrackte Software, die 'noch keinen Tag alt ist', d.h. sie wird noch am selben Tag, an dem sie
gecrackt wurde, verbreitet. » WaReZ
40K-Intro: eine kleine Demonstration (» Demo), die 4o Kilobyte an Datengröße nicht überschreiten darf. In der
legalen Szene eine Herausforderung für den Programmierer (» Coder).
4CH-Musician: ein Szenemusiker, der Musik auf einem Programm erzeugt, das nur vier Soundkanäle (Chan-
nels) zuläßt.
Was immer auch geschehen wird, eines kann ich sicher
prophezeien: Die Szene ist nicht mehr aufzuhalten.
Oguzhan Özcelik Micronik Computer
Nachwort
Seit vielen Jahren sind wir jetzt in die Szene verwickelt. Wir haben ihre Höhen und Tiefen erlebt, folgten blind
jeder Einladung auf Parties rund um den Globus und mußten uns häufig dieselbe Frage stellen: Was machen wir
hier eigentlich?
Wahrscheinlich hingen wir mehr vor unseren Computern, als uns heute klar ist. Während andere normalen Hob-
bies nachgingen, verbrachten wir unsere gesamte Freizeit in der Szene. Das Resultat ist nicht etwa elektronisch,
sondern ein Buch, das die Szene an die Öffentlichkeit bringt. Noch können wir nicht abschätzen, wie diese Veröf-
fentlichung aufgenommen wird. Sicherlich sind wir auf die Meinung der Leser und Kritiker gespannt. Am meisten
erwarten wir jedoch die Reaktion der Szene, an der wir dieses Buch nicht vorbeischmuggeln können.
Es gibt Mitglieder der Szene, denen dieses Buch schon im Vorfeld ein Dorn im Auge war. Wahrscheinlich sehen
viele darin eine Verletzung des Szenegeistes und einen weiteren Schritt zu deren Kommerzialisierung. Es ist
nicht abzusehen, ob der mittlerweile unaufhaltsam gewordene Prozeß der Öffnung ihr schaden oder aber nutzen
wird.
Vielleicht haben Dinge wie Freundschaft und Solidarität unter dem ständig größer werdenden Einfluß des Geldes
mittlerweile einen geringeren Stellenwert als damals. Dennoch ist eine positive Tendenz nicht zu leugnen: Für
immer mehr Mitglieder bietet die Szene ein Sprungbrett in die multimediale Berufswelt und dadurch eine realisti-
sche Zukunftsperspektive.
Wie die Zukunft der Szene aussehen wird, ist ungewiß. Sie wird sich aber auch weiterhin an den Fortschritt der
Computertechnologie anpassen, um immer auf dem neusten Stand zu sein. Es ist wahrscheinlich, daß die Szene
ein wenig lauter werden wird, zumindest so laut, daß man von ihr hören wird.
Ihr illegaler Teil ist auf dem Höhepunkt einer Entwicklung angelangt, an dem mehr Geld als je zuvor in die Ta-
schen der Mitglieder fließt. Durch die CD-ROM als Datenträger floriert das Geschäft mit raubkopierter Software
erneut, und die stetig wachsende Zahl der Computerbenutzer kann der illegalen Szene nur neuen Antrieb geben.
Die Aufhebung des Monopols der Deutschen Telekom wird einigen Phreakern neue Wege des kostenfreien Tele-
fonierens eröffnen. Ideen dazu findet man schon auf den entsprechenden Seiten im Internet.
Leader und Szenegrößen illegaler Gruppen, die schon in der zweiten Dekade dabei sind, leben wie die Maden
im Speck. Eine Gruppe, die sich über einen solch großen Zeitraum halten konnte, hat einen gewissen Ruf in der
Szene und nutzt ihn zum Anwerben junger Mitglieder. Zwar sind nur selten neue Mitglieder erforderlich, doch
junge Leute werden in eine illegale Elite-Gruppe gern aufgenommen. Sie bilden die zukünftige Generation.
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